Hormontherapien

Hormontherapien umfassen medizinische Behandlungen, die Hormone ersetzen, regulieren oder blockieren, um Krankheiten zu behandeln, Symptome zu lindern oder Folgeerkrankungen vorzubeugen. Sie lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: hormonelle Ersatztherapie, Therapien zur Modulation der Hormonwirkung ohne Ersatz sowie Strategien, die die körpereigene Hormonerzeugung oder -wirkung gezielt hemmen.

Typische Anwendungen finden sich in der Endokrinologie, Gynäkologie, Reproduktionsmedizin und Onkologie. Bei der Hormonersatztherapie werden beispielsweise Schilddrüsenhormone bei Hypothyreose oder Östrogen und Progesteron in der Menopause eingesetzt. In der Onkologie spielen endokrine Therapien eine zentrale Rolle, etwa Tamoxifen oder Aromatasehemmer bei Brustkrebs oder LHRH-Analoga und Antiandrogene bei Prostatakrebs. Hormone können auch genutzt werden, um Fruchtbarkeit zu beeinflussen oder die Ovulation zu stimulieren.

Verabreichungswege variieren je nach Substanz und Indikation: oral, transdermal, intramuskulär oder intravenös. Die Therapiedauer reicht von zeitlich begrenzten Behandlungen bis hin zu langjähriger Begleitung. Die individuelle Wahl der Therapie hängt von Alter, Begleiterkrankungen, dem konkreten Krankheitsbild und dem Nutzen-Risiko-Verhältnis ab.

Risiken und Nebenwirkungen variieren je nach Hormonklasse und Dosis. Mögliche Folgen umfassen thromboembolische Ereignisse, Veränderungen der Knochendichte mit Osteoporose, Gewichtszunahme, Hitzewallungen, Stimmungs- oder Schlafstörungen sowie spezielle cancerbezogene Risiken oder Therapieresistenz. Eine regelmäßige ärztliche Überwachung, Anpassung der Dosierung und Bewertung von Nutzen und Nebenwirkungen sind zentrale Bestandteile der Behandlung.