Hochschulabbruchquote

Die Hochschulabbruchquote bezeichnet den Anteil der Studierenden, die ein Hochschulstudium nicht zum Abschluss bringen und das Studium vor dem Abschluss beenden. Sie dient als Indikator für Studienverläufe, Chancengerechtigkeit und Qualität der Hochschulbildung.

In der Regel wird die Abbruchquote anhand von Kohorten berechnet. Den in der Kohorte eingeschriebenen Studierenden wird danach der Anteil der Personen gegenübergestellt, die ihr Studium innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht fortsetzen. Es existieren unterschiedliche definitorische Ansätze, z. B. wie mit Studienwechseln oder Unterbrechungen umgegangen wird. Je nach Methodik kann ein Wechsel zu einem anderen Studiengang oder einer anderen Hochschule als Fortführung oder als Abbruch gezählt werden.

Faktoren, die die Abbruchquote beeinflussen, umfassen Fachrichtung, Einstiegssemester, Studiendauer, Vorbildung, soziale Herkunft, finanzielle Situation, Betreuungs- und Unterstützungsangebote sowie institutionelle Rahmenbedingungen. Unterschiede treten oft zwischen Fachrichtungen, Hochschultypen (Universitäten, Fachhochschulen) und Regionen auf.

Datenquellen sind nationale Statistikämter, Hochschulstatistiken und Länderberichte; international liefern Organisationen wie OECD oder UNESCO vergleichbare Indikatoren. Die Vergleichbarkeit ist durch verschiedene Definitions- und Erhebungsmethoden eingeschränkt.

Politisch relevant ist die Abbruchquote als Maß für Studienqualität, Wirtschaftlichkeit des Hochschulsystems und Chancengerechtigkeit. Maßnahmen zur Reduktion umfassen Frühberatung, Mentoring, zusätzliche Lernunterstützung, finanzielle Unterstützung, flexiblere Studienmodelle und bessere Studienwegplanung.

Kritisch betrachtet bleiben Auffassungen darüber, wie Abbruch definiert und gemessen wird, insbesondere hinsichtlich Unterbrechungen, temporärem Aussetzen oder Wechseln innerhalb des Systems.