Hafenmanöver

Hafenmanöver ist ein Begriff aus dem Seeverkehr, der die komplexen Manöver eines Schiffes beschreibt, um sicher in einen Hafen einzufahren, sich an einem Kai festzumachen, zu verlegen oder wieder abzufahren. Es umfasst die Koordination zwischen Steuermann, Lotse (Pilot) und meist weiteren Hilfsfahrzeugen wie Schleppern, sowie den Einsatz von Anlege- und Bockmaterial. Hafenmanöver werden sowohl im kommerziellen Seeverkehr als auch in der Marine durchgeführt und setzen präzise Kommunikation, gute Wetter- und Strömungsverhältnisse sowie klare Verantwortlichkeiten voraus.

Zu den typischen Bestandteilen eines Hafenmanövers gehören die Pilotannahme, das langsame Ansteuern des Kais oder der Liegeplätze, das Einstellen von Geschwindigkeit, Kurs und Ruderverhalten, der Einsatz von Schleppern bei engen Platzverhältnissen oder ungünstigen Wind- und Strömungsverhältnissen sowie das genaue Anlegen mittels Vor- und Achterleine. Beim Festmachen werden Fender gesetzt, Anleinen an Pollern oder Bollards vorgenommen und der Kaimanöverungsbereich räumlich eingerahmt. Nach dem Aufenthalt im Hafen erfolgt das Verlassen des Kai, gegebenenfalls das Auslaufen mit weiteren Hilfsmitteln und die Freigabe durch den Hafenverkehr oder den Lotse.

Hafenmanöver variieren je nach Schiffstyp, Größe, Hafenstruktur und Wetterbedingungen. Sicherheit steht dabei im Vordergrund: Fehlerquellen wie Kollisionen, Grundberührung oder unbeabsichtigte Schleppermanöver sollen vermieden werden. In der Praxis wird das Manöver regelmäßig geübt, besonders für größere oder schwer manövrierbare Schiffe.