Grundfunktionalität

Grundfunktionalität bezeichnet die minimale, unverzichtbare Funktionsumfang eines Systems, Produkts oder Prozesses, der erforderlich ist, damit es seinen vorgesehenen Zweck erfüllen kann. Sie umfasst die Kernaufgaben, die das System unterstützen muss, damit es nutzbar und sinnvoll ist. Ergänzende Merkmale, die zwar nützlich sein können, gehören nicht zur Grundfunktionalität, sondern zur Zusatzfunktionalität oder zu laterale Features.

In der Softwareentwicklung wird die Grundfunktionalität oft aus funktionalen Anforderungen abgeleitet und bildet die Basis für das Minimum Viable Product (MVP). Sie dient als Maßstab für Planung, Tests und Akzeptanzkriterien. Nicht-funktionale Anforderungen wie Leistung, Sicherheit oder Benutzerfreundlichkeit ergänzen die Grundfunktionalität, beeinflussen aber deren Umsetzung nicht direkt.

Die Identifikation erfolgt typischerweise durch Anforderungsanalyse, Use Cases, User Stories und Abstimmung mit Stakeholdern. Das Ziel ist, eine klare Abgrenzung von Kern- gegenüber Zusatzfunktionen zu schaffen, um Scope-Creep zu vermeiden.

Beispiele: In einem Textverarbeitungsprogramm umfasst die Grundfunktionalität das Erstellen, Bearbeiten und Speichern von Dokumenten; In einem Online-Shop sind Kernfunktionen Produktanzeige, Warenkorb und Checkout. Weitere Features wie erweiterte Suchfunktion, personalisierte Empfehlungen oder Multi-Channel-Integration gelten als Zusatzfunktionalität.

Die Grundfunktionalität wird regelmäßig überprüft, insbesondere bei Iterationen oder Releases, um sicherzustellen, dass die Kernaufgaben zuverlässig funktionieren. Messgrößen können Fehlertypen pro Kernfluss, Verfügbarkeit oder Benutzerakzeptanz sein.