Grobgewinde

Grobgewinde, auch grobes Schraubengewinde genannt, bezeichnet ein Schrauben- und Mutterngewinde mit vergleichsweise großer Steigung im Vergleich zum Feingewinde. Im metrischen System entspricht das Grobgewinde dem standardisierten Profil, bei dem für jeden Nenndurchmesser eine bestimmte Steigung festgelegt ist. Das Feingewinde verwendet kleinere Steigungen, was eine feinere Verstellung und häufig eine höhere Haltekraft bei Vibration ermöglicht.

Eigenschaften und Einsatzgebiete

Grobgewinde ist das häufigste Gewindeprofil für allgemeine Befestigungen. Vorteile sind eine schnellere Montage, eine bessere Selbstführung bei ungenauer Passung und eine einfachere Herstellung, insbesondere in der Serienfertigung. Es toleriert Verschmutzungen und Staub besser und eignet sich gut für Materialien wie Holz, Kunststoffe oder weiche Metalle. Aufgrund der größeren Steigung lässt es sich bei groben oder unpräzisen Bauteilen leichter verschrauben und wieder lösen.

Vergleich und Auswahl

Feingewinde bietet im Vergleich eine höhere Zahl von Gewindegängen pro Längeneinheit und wird bevorzugt, wenn eine präzisere Justierung, ein gleichmäßigerer Lastübertrag oder eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Lockerung durch Vibration gefragt ist. In Anwendungen mit hoher Präzision, engen Passungen oder dauerhafter Vibration kommen daher häufig Feingewinde zum Einsatz, während Grobgewinde für schnelle Montagen, robuste Verbindungen in unruhigen Umgebungen und einfache Wartung genutzt wird.

Standardisierung

Grobgewinde und Feingewinde sind Teil des ISO metric screw thread-Systems. Die grobe Steigung stellt die standardisierte Variante für jeden Durchmesser dar, während Feingewinde zusätzlich als alternative Pitch-Optionen verfügbar sind.