Gläubigerrechte

Gläubigerrechte umfassen die Rechtspositionen von Gläubigern gegenüber Schuldnern, die deren Forderungen durchsetzen oder absichern. Sie entstehen aus vertraglichen Verpflichtungen oder gesetzlichen Ansprüchen und richten sich nach dem Zivil- und Handelsrecht.

Zu den zentralen vertraglichen Gläubigerrechten gehören Forderungen auf Leistung oder Zahlung: Anspruch auf vertraglich vereinbarte Lieferung, Zahlung des Preises, Mängelgewährleistung, Schadenersatz. Bei Verzug können Verzugszinsen geltend gemacht werden; daneben bestehen Rücktrittsrechte und weitere Rechtsbehelfe.

Sicherungsrechte dienen der Absicherung von Forderungen. Typische Formen sind Pfandrecht, Hypothek und Grundschuld, außerdem Sicherungsübereignung oder Bürgschaft. Sie ermöglichen eine bevorrechtigte Befriedigung aus dem Sicherungsgegenstand, oft unabhängig von der allgemeinen Vermögenslage des Schuldners.

Durchsetzungs- und Vollstreckungsrechte ermöglichen die Realisierung von Forderungen. Der Gläubiger kann Mahn-, Vollstreckungs- und Arrestverfahren beantragen, Vermögenswerte pfänden, versteigern oder Zwangsmaßnahmen durchführen. Zwangsvollstreckung ist ein gängiges Mittel, um Ansprüche gerichtsfest durchzusetzen.

Im Insolvenzverfahren betreffen Gläubigerrechte die Forderungsanmeldung, die Festsetzung von Rangklassen und Quotenzahlungen aus der Insolvenzmasse. Gläubiger nehmen an Gläubigerversammlungen teil; Masse- und Insolvenzforderungen erhalten unterschiedliche Befriedigungschancen. Unter bestimmten Voraussetzungen bestehen Anfechtungsrechte, um Vermögensverschiebungen vor Insolvenzeröffnung rückgängig zu machen.