Gewinnziel

Gewinnziel bezeichnet in der Betriebswirtschaft den geplanten Gewinn, den ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum erreichen will. Je nach Kontext wird darunter entweder der Nettogewinn nach Steuern, das operative Ergebnis (EBIT) oder eine andere Gewinnkennzahl verstanden. Das Gewinnziel entsteht meist im Rahmen der Budgetierung und der strategischen Planung und dient als Orientierung für Ressourcenallokation, Preisgestaltung, Kostenmanagement und Investitionsentscheidungen.

Zur Festlegung des Gewinnziels werden Umsatzprognosen, Kostenstrukturen, Steuern und Finanzierungskosten berücksichtigt. Je nach Zielsetzung kann das Gewinnziel als absoluter Betrag, als prozentuale Gewinnmarge oder als Renditekennzahl formuliert sein. In vielen Unternehmen gehört es zu den sogenannten Zielvereinbarungen (Management by Objectives), die die Leistung der einzelnen Bereiche an einem Gesamtziel ausrichten.

Die Überwachung erfolgt in regelmäßigen Berichten; Abweichungen von der Planung führen zu Korrekturmaßnahmen wie Preisänderungen, Prozessoptimierungen oder Investitionsanpassungen. Das Gewinnziel steht oft im Zusammenhang mit weiteren Zielen wie Umsatzzielen, Kostenbudgets, Kapitalrendite und Non-Financial-Zielen.

Neben Vorteilen wie klarer Ausrichtung und Leistungssteuerung wird auch Kritik laut: Zu starke Fokussierung auf kurzfristige Gewinnziele kann langfristige Wertschöpfung und Risikomanagement vernachlässigen. Daher wird empfohlen, Gewinnziele in einen ausgewogenen Zielkorridor mit qualitativen Kennzahlen zu integrieren.

Beispiele: Ein Unternehmen setzt ein jährliches Nettogewinnziel von 5 Mio. Euro an, basierend auf erwarteten Umsätzen von 100 Mio. Euro. Ein anderes Unternehmen definiert das Gewinnziel als eine EBIT-Marge von 8 Prozent der Umsatzerlöse.