Gewindeschaft

Gewindeschaft bezeichnet in der Befestigungstechnik den Teil eines Schrauben- oder Bolzenkörpers, der mit Gewinde versehen ist. Er bildet den Gewindebereich und kann ganz als Vollgewinde oder nur teilweise als Teilgewinde ausgeführt sein. Der restliche, ungewindete Schaft trennt den Gewindeabschnitt vom Kopf oder von anderen Bauteilen.

Die Funktion des Gewindeschafts besteht darin, das Bauteil mit einem Gegenstück (Muttern oder innengewinde) zu verankern und durch die Anzugsdrehung eine feste Verbindung zu erzeugen. Die Trag- und Festigkeitsleistung einer Verbindung hängt von der Gewindelänge, dem Gewindeprofil, der Oberflächenqualität und dem Werkstoff ab. Eine ausreichende Eingriffslänge des Gewindes ist dabei entscheidend, um Schlupf, Verschleiß oder ein Herausziehen der Verbindung zu verhindern.

Gestaltung und Normung unterscheiden zwischen der Gesamtlänge eines Bauteils, der Gewindelänge (eingreifende Länge) und der ungewindeten Länge. Die Gewindelänge wird oft separat angegeben, weil sie für die Festigkeit und das Spannungsverhalten der Verbindung maßgeblich ist. Normen wie DIN oder ISO definieren Gewindeformen, Steigungen, Toleranzen und das zulässige Spiel im Gewinde, um Austauschbarkeit sicherzustellen.

Herstellungsmethoden für Gewinde umfassen Gewinderollen, Gewindeschneiden oder Gewindegenerieren. Das Rollen von Gewinden erzeugt eine robustere Flankenführung und bessere Ermüdungsfestigkeit im Vergleich zum Schneiden, insbesondere bei Serienfertigung.

Vollgewinde bezeichnet Schrauben oder Bolzen, deren gesamte Länge gewindegeführt ist, während Teilgewinde nur einen Teil der Länge gewachsenen Gewindes umfasst. Die Wahl beeinflusst das Anzugsmoment, die Passung und die Krafteinleitung in der Baugruppe.