Gewindegroße

Gewindegroße bezeichnet die Größe eines Gewindes und damit dessen Nennweite. Sie bestimmt, welche Muttern, Schrauben oder Inserts zueinander passen. Im metrischen System wird die Gewindegroße üblicherweise durch das Präfix M gefolgt von der Nenndurchmesserangabe in Millimetern angegeben. Optional folgt die Gewindesteigung in Millimetern, zum Beispiel M6, M8 x 1,25 oder M12 x 1,75. Die Gewindegroße ist die nominelle Größe; der tatsächlich äußere bzw. innere Gewindedurchmesser kann aufgrund von Toleranzen leicht davon abweichen.

Zwischen Grobgewinde und Feingewinde wird unterschieden; innerhalb derselben Nenndurchmessergröße variiert die Steigung je nach Gewindeserie. Grobgewinde sind häufiger anzutreffen, Feingewinde ermöglichen eine feinere Einstellbarkeit und können unter bestimmten Lastbedingungen Vorteile bieten.

Standards: Metrische Gewinde sind international standardisiert, vor allem nach ISO-Normen. In Deutschland und vielen europäischen Ländern gelten zusätzlich DIN- bzw. EN-Normen, die sich an ISO orientieren. Neben metrischen Gewinden existieren auch zöllige Systeme wie UNC/UNF, die andere Größenangaben verwenden.

Bestimmung und Prüfung: Die Gewindegroße lässt sich aus der Bezeichnung am Bauteil ableiten oder durch Messung des Nenndurchmessers bestimmen. Zur Prüfung und Qualitätssicherung verwenden Fachleute Gewindelehren, Steigungsprüfungen und Messschieber. Praktisch dient die Angabe der Gewindegroße der Konstruktion und Montage: Sie erleichtert die Auswahl von Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und Gewindehülsen und verhindert inkompatible Verbindungen.