Gesamtsstrom

Gesamtsstrom bezeichnet in der Elektrotechnik den Gesamtfluss elektrischer Ladung, der durch einen bestimmten Punkt eines Stromkreises fließt. Er entspricht dem Summenstrom aller Zweige eines Netzes an einer Verzweigungsstelle und lässt sich durch Kirchhoffs Stromgesetz bestimmen. Der Gesamtsstrom ist eine zentrale Größe zur Auslegung von Leitungen, Schutzmaßnahmen und Messungen in elektrischen Systemen.

In Serienschaltungen bleibt der Gesamtstrom durch alle Bauteile gleich groß; er wird durch die Spannung der Quelle und den Gesamtwiderstand der Reihenschaltung definiert: I_total = V / R_ges, wobei R_ges die Summe der einzelnen Widerstände ist. In Parallelschaltungen teilt sich der Strom auf die Zweige auf, und der Gesamtstrom ist die Summe der Ströme in den Zweigen: I_total = I1 + I2 + ..., wobei jeder Zweigstrom oft als I_k = V / R_k berechnet wird, sofern die Spannung V über allen Zweigen konstant ist.

Messung und Einheit: Der Gesamtstrom wird in Ampere (A) gemessen. Typische Messwerkzeuge sind Amperemeter oder Multimeter in der Strommessung. Die Kenntnis des Gesamts strom ist entscheidend für die Dimensionierung von Leitungen, Sicherungen, Schutzschaltern und Stromversorgungen, um Überlastung und Verluste zu vermeiden.

Besondere Aspekte: In Wechselstromnetzen bestimmen neben dem Widerstand auch die Impedanz und Phasenverschiebungen den Gesamtstrom; bei nichtlinearen Lasten können zeitabhängige Ströme auftreten, die durch Messung oder Simulation erfasst werden. Der Begriff Gesamts strom ergänzt damit das Verständnis von Stromverteilung in komplexen Schaltungen.