Gesamtenergieverbrauch

Gesamtenergieverbrauch bezeichnet die im definierten Zeitraum in einer bestimmten Wirtschafts- oder Gebietseinheit insgesamt verbrauchte Energiemenge. Er umfasst alle Endenergien, die von Haushalten, Industrie, Gewerbe und Verkehr genutzt werden, sowie die Verluste bei der Umwandlung, Übertragung und Verteilung der Energie. Die Größenordnung wird üblicherweise in Terawattstunden (TWh) oder Exajoule (EJ) angegeben. In statistischen Berichten variiert die Abgrenzung: manche Quellen verstehen darunter Endenergieverbrauch zuzüglich Transformationsverlusten, andere beziehen sich auf den Primärenergieverbrauch, der die Energie vor der Umwandlung erfasst. Daher sollten Definitionen je nach Quelle geprüft werden.

Der Gesamtenergieverbrauch setzt sich aus mehreren Sektoren zusammen: Haushalte, Industrie, Verkehr, Gewerbe/Dienstleistungen und Landwirtschaft. Er hängt ab von Wirtschaftsaktivität, Bevölkerungsentwicklung, Energieeffizienz, dem Energiemix sowie strukturellen Veränderungen wie Elektrifizierung. Technische Verbesserungen, Wärmedämmung, effizientere Maschinen und veränderte Verhaltensmuster senken den Endenergiebedarf, während Wachstum und Elektrifizierung ihn erhöhen können.

Daten stammen aus nationalen Energiebilanzen, Eurostat, der IEA und anderen Statistikbehörden. Der Indikator dient der Beurteilung von Trends, Planung von Infrastruktur, Bewertung von Energieeffizienzpotenzialen und Klima-/Energiezielen. Herausforderungen liegen in der Terminologie, der Abgrenzung von Import- und Exportströmen sowie der Berücksichtigung von indirekter Energie durch Vorprodukte.

Insgesamt ist der Gesamtenergieverbrauch ein zentraler Indikator der Energiepolitik, der Transparenz zu Energiesicherheit, Effizienzpotenzialen und CO2-Emissionen ermöglicht.