Gelenkposition

Gelenkposition bezeichnet die momentane Stellung eines Gelenks im Raum, definiert durch den Winkel der Knochenabschnitte und die Orientierung der Gelenkachse. Sie entsteht aus der Wechselwirkung passiver Strukturen (Kapseln, Bänder, Knorpel) und aktiver Muskulatur und bestimmt, wie sich ein Gelenk weiter bewegt.

In der Biomechanik dient die anatomische Grundstellung als Referenz; davon ausgehend werden Bewegungen wie Beugung (Flexion), Streckung (Extension), Abduktion, Adduktion sowie Innen- und Außenrotation beschrieben. Komplexe Gelenke (z. B. Schulter, Hüfte) ermöglichen mehrere Freiheitsgrade; die tatsächliche Gelenkposition ergibt sich aus Muskelspannung, Gelenkführung und Belastung.

Messung: Zur Bestimmung der Gelenkposition werden Geräte wie der Goniometer genutzt; moderne Verfahren verwenden Bildgebung oder 3D-Tracking. Der Messwert ist der Bewegungsumfang oder der aktuelle Winkel zwischen Knochenabschnitten. Anwendungen finden sich in Rehabilitation, Ergonomie, Sportwissenschaft und Prothetik.

Klinisch kann eine abnorme Gelenkposition auf Pathologien wie Traumata, Entzündungen, Kontrakturen oder Arthrose hinweisen. Fehlstellungen können Schmerzen, Steifheit oder eingeschränkte Funktion verursachen und Therapie bzw. Operationen erfordern.