Fremdsprachenlehre

Fremdsprachenlehre ist die Wissenschaft und Praxis der Vermittlung von Fremdsprachen. Sie befasst sich mit theoretischen Grundlagen, didaktischen Konzepten und Lernprozessen in Schulen, Hochschulen und informellen Lernkontexten. Ziel ist die Entwicklung der sprachlichen Kompetenzen der Lernenden, insbesondere Hör- und Sprechfähigkeit, Lese- und Schreibkompetenz, Grammatik- und Wortschatzwissen sowie die Förderung von Lernstrategien und Selbstständigkeit. Interkulturelle Kompetenz rückt zunehmend in den Fokus, ebenso die Fähigkeit zum autonomen Lernen.

Historisch wandte sich die Fremdsprachenlehre von der Grammatik-Übersetzungslehre über Direkt- und Audiolinguale Methoden hin zu kommunikativen Ansätzen. Gegenwärtig dominieren CLT (kommunikative Sprachdidaktik) und TBLT (aufgabenorientierte Lehrmethoden). Die Arbeit orientiert sich oft am CEFR, das Kompetenzen in konkreten sprachlichen Handlungssituationen beschreibt. Wichtige Konzepte sind die vier Sprachkompetenzen, Interkulturalität, Lernstrategien und die Verbindung von Form- und Kommunikationspraxis.

Methodisch kommt eine Vielfalt von Materialien und Aktivitäten zum Einsatz: authentische Texte, kommunikatives Üben, Partner- und Gruppenarbeit, Projekte sowie digitale Werkzeuge. Unterricht zielt auf die Integration von Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben in realistische Aufgaben. Diagnostik, formative und summative Bewertung sowie Curriculumsplanung und Lehrerausbildung sind zentrale Bestandteile. Aktuelle Trends umfassen Digitalisierung, Blended Learning, Plurilingualismus und inklusiven Unterricht; Herausforderungen betreffen Motivation, Ressourcen, Differenzierung und evidenzbasierte Methoden.