Freigabeanforderungen

Freigabeanforderungen bezeichnet die Mindestkriterien, die erfüllt sein müssen, bevor eine Veröffentlichung, eine Änderung oder ein Produkt in die produktive Umgebung übernommen oder freigegeben wird. Sie definieren den Umfang der Freigabe, die beteiligten Rollen, Verantwortlichkeiten und die Akzeptanzkriterien.

Anwendungsfelder sind Software-Release-Management, dokumentenbezogene Freigaben sowie Herstellungs- und Qualitätsfreigaben in regulierten Branchen. In der Softwareentwicklung umfassen Freigabeanforderungen typischerweise Funktionskorrektheit, ausreichende Testabdeckung, erfolgreiche Integrations- und Leistungstests, Sicherheitsprüfungen, Datenschutz, Dokumentation, Kompatibilität sowie gegebenenfalls eine Freigabe durch Stakeholder wie Produktmanagement, QA und Sicherheit. Dazu gehört oft auch eine Rollback- oder Migrationsstrategie und eine klare Versions- und Release-Notiz.

Der Freigabeprozess umfasst typischerweise die Antragstellung, eine notwendige Prüfung durch Freigabegremien oder Change-Boards, Verifikation der Kriterien, Risikobewertung, Compliance-Checks und schließlich die formale Freigabe durch die zuständigen Freigabeverantwortlichen. Nach der Freigabe erfolgt die Veröffentlichung, begleitet von Monitoring und ggf. einem Nachverfolgungsprozess. Alle Schritte werden dokumentiert, und es wird ein Audit-Trail geführt, der Rückverfolgbarkeit sicherstellt.

Rollen in Freigabeprozessen umfassen Freigabeverantwortliche, Freigabeausschüsse oder Change Advisory Boards sowie Qualitätssicherung, Sicherheit und Fachbereiche. In regulierten Umgebungen gelten zusätzliche Anforderungen, etwa GMP, ISO-Normen oder branchenspezifische Vorschriften, die klare Freigabekriterien und Nachweise verlangen.