Freiberuflers

Freiberufler, auch als Freie Berufe bezeichnet, umfasst in Deutschland selbstständig tätige Personen, deren Leistungen auf fachlicher Qualifikation, persönlicher Kompetenz und intellektueller Leistungsfähigkeit beruhen. Der Fokus liegt auf dem persönlichen Beitrag des Ausübenden; es wird kein Handelsbetrieb mit größeren Lagerbeständen oder Produktion betrieben. Ob eine Tätigkeit als Freiberuflich gilt, entscheidet das Finanzamt im Einzelfall. Wesentlich ist, dass fachliche Expertise und eigenverantwortliche Leistung im Vordergrund stehen.

Zu den typischen Bereichen zählen Heilberufe wie Ärzte und Psychologen, Rechts- und Steuerberatung (Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater), Wissenschaft, Journalismus, Übersetzungen sowie bestimmte beratende Ingenieur- und Architekturtätigkeiten und künstlerische Berufe. Die Freiberuflichkeit ist im Steuerrecht verankert; zentraler Unterschied zum Gewerbebetrieb besteht darin, dass keine Gewerbesteuer anfällt, sofern keine gewerbliche Tätigkeit hinzukommt.

Steuerlich unterliegt der Freiberufler der Einkommensteuer; die Umsatzsteuerpflicht richtet sich nach den allgemeinen Vorschriften, wobei Kleinunternehmerregelungen genutzt werden können. Freiberufler melden ihre Tätigkeit dem Finanzamt, führen gegebenenfalls eine einfache Buchführung und beachten berufsrechtliche Vorgaben. In vielen Berufen bestehen zudem standes- oder berufsständische Regelungen und Kammerzugehörigkeiten; Berufshaftpflichtversicherungen und regelmäßige Fortbildungen sind üblich.

In der Praxis arbeiten Freiberufler überwiegend eigenverantwortlich auf Honorarbasis; eine Tätigkeit kann eine oder mehrere Fachdisziplinen verbinden, und auch die Beschäftigung von Angestellten ist möglich, bleibt aber fachlich vorwiegend durch die persönliche Leistung geprägt.