Fließwegen

Fließwegen bezeichnet man die tatsächlichen Pfade, denen Flüssigkeiten durch ein Medium oder ein technisches Netz folgen. Sie entstehen aus der räumlichen Verteilung der Durchlässigkeit (Porenraum, Permeabilität), Druckdifferenzen, Schwerkraft und der Geometrie des Systems. Fließwege können diffus verlaufen oder sich auf wenige, bevorzugte Kanäle konzentrieren; in natürlichen Systemen sind sie oft komplex, anisotrop und von Bruch- oder Klüftennetzwerken geprägt.

Anwendungsfelder: In der Hydrogeologie beeinflussen Fließwege die Ausbreitung von Schadstoffen, die Entstehung von Transport- und Verweilzeiten im Grundwasser und die Wirksamkeit von Sanierungsmaßnahmen. In Böden und Gesteinen führen Makroporen, Risse und Frakturen zu bevorzugter Durchleitung, was die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit sowie die Schadstoffmobilität stark beeinflusst.

Methoden: Fließwege lassen sich durch Tracer-Tests (Farbstoffe, Salze), geophysikalische Verfahren, sowie durch numerische Modelle (Darcy-Gleichung, Richards-Gleichung) rekonstruieren. Techniken wie hydraulische Tomographie oder Tracer-Tests helfen, die Orientierung, Länge und Verweilzeit der Pfade zu bestimmen.

Relevanz: Ein Verständnis der Fließwege unterstützt Umwelt- und Wassermanagement, Risikobewertung, Sanierungskonzepte und das Design von Bewässerungssystemen. Die Kenntnis der Fließwege hilft, Prognosen zur Ausbreitung von Kontaminationen und zur Entwicklung effizienter Gegenmaßnahmen zu erstellen.