Fertigwarenbestand

Fertigwarenbestand bezeichnet den Teil des Umlaufvermögens eines Unternehmens, der alle fertigen Erzeugnisse umfasst, die hergestellt wurden und nun bereitstehen, verkauft oder ausgeliefert zu werden. Typischerweise befinden sich diese Produkte in Lagern, Verladebereichen oder Versandzentren und markieren das Endstadium der Produktionskette. Im Gegensatz dazu stehen der Rohstoffbestand (unverarbeitete Materialien) und der Halbfertigerzeugnissebestand (WIP).

Bedeutung: Der Fertigwarenbestand sichert die Lieferfähigkeit und Kundenzufriedenheit, bindet aber Kapital und erhöht Lagerkosten. Ein ausgewogenes Verhältnis ist wichtig für die Liquidität, die Produktionsplanung und die Verkaufsfähigkeit. Zu viel Fertigwarenbestand kann Kapital binden und Kosten erhöhen, zu wenig Bestand kann zu Lieferverzögerungen führen.

Bewertung: Die Bewertung erfolgt in der Regel zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, ggf. angepasst um Rabatte, Preisnachlässe und andere Abzüge, oder zum Netto-Realisationswert, falls dieser niedriger ist. Übliche Bewertungsverfahren sind FIFO, gewichteter Durchschnitt oder Einzelbewertung, je nach Rechnungslegungsvorschriften und Unternehmenspolitik. Wertminderungen aufgrund von Marktschwankungen, Verderb oder technischer Veralterung sind zu berücksichtigen.

Kennzahlen und Logistik: Wichtige Kennzahlen sind der Fertigwarenumschlag (Kosten der verkauften Produkte geteilt durch den durchschnittlichen Fertigwarenbestand), die durchschnittliche Bestandsdauer sowie Sicherheits- bzw. Mindestbestände. Ein effizienter Fertigwarenbestand unterstützt Reaktionsfähigkeit auf Nachfrageänderungen und trägt zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens bei.

Risiken: Veralterung, Preisrückgänge, Verderb, Lager- und Fehlmengenrisiken.