Fehlerindikatoren

Fehlerindikatoren sind Kennzahlen oder Signale, die verwendet werden, um Fehler in Produkten, Prozessen oder Systemen zu erkennen, zu quantifizieren oder vorherzusagen. Sie dienen der Qualitätssicherung, der Zuverlässigkeits- und Risikobewertung sowie der Wartungsplanung.

In der Praxis lassen sie sich in verschiedene Kategorien einteilen. Produktbezogene Indikatoren messen Fehlerhäufigkeiten innerhalb von gefertigten Teilen oder Baugruppen, zum Beispiel Fehlerrate, Fehlerdichte, Erstpassqualität oder Reklamationsquote. Prozessbezogene Indikatoren bewerten die Leistungsfähigkeit eines Prozesses, etwa Ausschussquote, Prozessfähigkeitsindex Cp/Cpk oder Durchlaufzeit. Zustandsbezogene Indikatoren stammen aus dem Instandhaltungs- oder Condition-Monitoring-Bereich, wie Temperatur, Vibrationen, Ölzustand oder Schmierstoffqualität.

Im Software- oder IT-Bereich verwenden sich Fehlerindikatoren oft Kennzahlen wie Fehlerdichte, Fehlerrate, MTBF (mittlere Zeit zwischen Ausfällen) und MTTR (mittlere Reparaturzeit) sowie der Anteil offener oder eskalierter Fehler. Diese Kennzahlen unterstützen Rückverfolgbarkeit, Priorisierung von Korrekturmaßnahmen und Release-Planung.

Verwendung finden Fehlerindikatoren in Qualitätsmanagement, Six Sigma, Lean-Management sowie der Instandhaltung. Sie ermöglichen Datenbasierte Trendanalysen, Alarmierung bei Abweichungen und die gezielte Einleitung von Verbesserungsmaßnahmen.

Herausforderungen bestehen in der Datenqualität, möglichen Fehlalarmen oder falschen Interpretationen, sowie in der Auswahl relevanter Indikatoren und ihrer Vergleichbarkeit zwischen Produkten, Linien oder Standorten. Ziel ist oft ein frühzeitiges Erkennen von Risiken, eine stabile Prozessleistung und eine kontinuierliche Qualitäts- und Zuverlässigkeitsverbesserung.