Farbkreises

Der Farbkreis, im Deutschen oft als Farbkreises bezeichnet, ist eine grafische Darstellung der Farben in einer Kreisform, die ihre Beziehungen zueinander sichtbar macht. Er dient in Kunst, Design, Druck und Informatik als Orientierungshilfe im Umgang mit Farbe. Der Aufbau eines Farbkreises hängt vom verwendeten Farbmodell ab.

In traditionellen Kunstkreiseln sind die Primärfarben Rot, Gelb und Blau (RYB). In digitalen Anwendungen werden Rot, Grün und Blau (RGB) als Primärfarben verwendet; im Druck dagegen Cyan, Magenta, Gelb (CMY, mit Schwarz als CMYK). Aus den Primärfarben ergeben sich Sekundärfarben wie Orange, Grün und Violett (bei RYB) oder Cyan, Magenta und Gelb (bei RGB/CMY). Tertiärfarben entstehen durch Mischungen benachbarter Farben. Farbkreise unterscheiden sich in der Darstellung auch durch die Anordnung von warmen und kühlen Tönen.

Der Farbkreis dient der Farbharmonie, insbesondere Komplementärfarben (gegenüberliegend), Analoge (nebeneinander), Triaden und tetradische Schemata. In digitalen Anwendungen werden oft HSL- oder HSV-Wheels verwendet, während in der Farbwissenschaft perceptuelle Räume wie CIELAB eine wichtige Rolle spielen.

Historisch geht der Begriff auf Isaac Newton zurück, der aus dem Spektrum einen Farbkreis ableitete. Goethe, Itten und Albers entwickelten später Farbkreis-Modelle und Konzepte zu Farbharmonie im Kunst- und Designunterricht.

Der Farbkreis ist ein Modellwerkzeug: hilfreich, aber eine Vereinfachung der komplexen Wahrnehmung von Farben in realen Anwendungsfeldern.