Familienmahlzeit

Familienmahlzeit bezeichnet die gemeinsame Mahlzeit von Familienmitgliedern, die in der Regel zu Hause eingenommen wird. Der Begriff beschreibt eine soziale Praxis, die das Kommunizieren, das gemeinsame Essen und die Alltagsorganisation zusammenfasst. Sie kann in verschiedenen Familienformen auftreten, von der Kernfamilie bis zu Mehrgenerationenhaushalten.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die gemeinsame Mahlzeit oft Teil des täglichen Ablaufs, kommt aber je nach Familie zu unterschiedlichen Zeiten und unter wechselnden Rahmenbedingungen vor. Typisch ist eine Abendmahlzeit, zu der alle Anwesenden zusammenkommen; am Wochenende spielen auch größere Zusammenkünfte eine Rolle. Die Ausgestaltung variiert kulturell, regional und familiär.

In der Wissenschaft wird der Familienmahlzeit eine positive Wirkung auf verschiedene Bereiche zugeschrieben. Sie fördert den sozialen Austausch, stärkt die familiäre Bindung und erleichtert den Austausch von Informationen über den Alltag. Zudem wird oft ein gesundes Ernährungsverhalten mit regelmäßigen Ritualen der Mahlzeiten verbunden, woraus sich ein günstiges Essverhalten ableiten lässt.

Zu den Praxisformen gehören gemeinsames Kochen, Abwechseln bei Aufgaben, das Einhalten von Tischregeln und eine möglichst ungestörte Gesprächsatmosphäre. Bildschirmkonsum wird oft eingeschränkt, um die direkte Kommunikation zu unterstützen. Rituale wie das Begrüßungs- oder Dankesritual können die Bedeutung der Mahlzeit betonen.

Moderne Lebensformen und veränderte Arbeitszeiten setzen Familienmahlzeiten unter Druck; daher variieren Häufigkeit und Dauer stark. In vielen Ländern werden schulische oder kommunale Programme gefördert, um gemeinsames Essen zu unterstützen. Kritisch wird diskutiert, inwieweit traditionelle Rituale mit inklusiven Familienformen vereinbar sind.