FallpauschalenSystem

Fallpauschalensystem (FPS) bezeichnet in Deutschland das Abrechnungssystem für stationäre Krankenhausleistungen, das auf Fallpauschalen basiert, die durch Diagnosen- und Prozedurengruppen (DRGs) definiert sind. Es gehört zum deutschen DRG-System (G-DRG) und wird seit 2003 angewendet. Das System wird vom Institut für das Krankenhauswesen (InEK) koordiniert, das den Fallpauschalenkatalog (F-Katalog) erstellt, die Basiswerte festlegt und die DRG-Gewichte bestimmt.

Funktionsweise: Dem Krankenhausfall wird anhand von Diagnosen (ICD-10-GM), Prozeduren (OPS) sowie weiteren Merkmalen eine DRG zugeordnet. Jede DRG besitzt ein Fallpauschalengewicht; der Ertrag der Behandlung ergibt sich aus dem Basisfallwert multipliziert mit dem DRG-Gewicht. Basisfallwert und Gewichte werden jährlich angepasst und durch Verhandlungen zwischen Kostenträgern (vor allem der gesetzlichen Krankenversicherung) und Krankenhäuser bestimmt. Zusätzlich können Zusatzentgelte (ZE) oder besondere Entgelte für Hochkostenträger, Transplantationen oder komplexe Therapien anfallen. Die Abrechnung erfolgt in der Regel gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung; private Krankenversicherungen verwenden meist ähnliche DRG-Entgelte.

Ziel und Auswirkungen: Das FPS soll eine transparente, vergleichbare und effizientere Krankenhausfinanzierung ermöglichen, Anreize für eine bedarfsgerechte Versorgung schaffen und Kostenkontrolle fördern. Kritisch diskutiert werden u. a. Risiken von Fehlanreizen (Upcoding), früher Entlassung oder Unterversorgung in bestimmten Bereichen, sowie regionale Unterschiede in der Finanzierung und Leistungsanreitsystemen, die sich auf Behandlungen auswirken können.

Siehe auch: G-DRG, InEK, ICD-10-GM, OPS, Fallpauschalenkatalog.