Fahrwegen

Fahrwege bezeichnet im Eisenbahnwesen die genehmigte Wegführung eines Zuges von einem Ausfahrsignal oder Startpunkt bis zu einem Zielsignal oder Haltepunkt. Ein Fahrweg umfasst die gesamte Route durch Gleise, Weichen, Signale und die dazugehörigen, freizuhaltenden Blockabschnitte. Er wird durch Stellwerke, Zugleit- oder Leitstellen festgelegt und durch das Signalbild geschützt, das dem Fahrer die Fortfahrt erlaubt.

Bestandteile eines Fahrwegs sind unter anderem Gleisabschnitte, Weichenstellungen, Signale und die zugehörigen Sicherungseinrichtungen. Die Festlegung erfolgt in der Regel durch das Zusammenwirken von technischer Stellwerksteuerung, Blocksignaltechnik und gegebenenfalls zentraler Zugleitstelle. Vor der Freigabe eines Fahrwegs wird geprüft, ob die Strecke frei, die Weichen korrekt gestellt und keine widersprüchlichen Fahrwege gleichzeitig aktiv sind.

Ablauf: Ein Bediener oder automatische Systeme beantragen oder wählen einen Fahrweg. Das Stellwerk prüft Verfügbarkeit und Zulässigkeiten; bei positiver Prüfung wird der Fahrweg gesetzt und dem Zugverkehr freigegeben. Während der Fahrt bleibt der Fahrweg bis zum Erreichen des Zielsignals oder bis zur Freigabe der Strecke durch Auslösung der Sperre aktiv. Nach Durchfahrt oder Beendigung des Fahrwegs wird dieser freigegeben oder zurückgebaut, sodass eine neue Route genutzt werden kann.

Bedeutung: Fahrwege dienen der Sicherheit und Effizienz des Bahnverkehrs, verhindern Konflikte von Gegen- und Anschlusssträngen und ermöglichen eine strukturierte Abwicklung von Zügen, insbesondere in komplexen Netzen mit mehreren Gleisen und Weichen. Moderne Systeme arbeiten zunehmend datenbasiert und vernetzt, um Fahrwege automatisch zu planen, zu überwachen und bei Störungen anzupassen.