Exportkriterien

Exportkriterien bezeichnet die Merkmale und Bedingungen, anhand derer entschieden wird, ob ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen exportieren soll. Die Kriterien können unternehmensintern festgelegt werden, dienen aber auch der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und regulatorischer Rahmenbedingungen. Ziel ist es, Ressourcen effizient einzusetzen, Risiken zu minimieren und Marktchancen realistisch einzuschätzen.

Zu den wichtigsten Kriterien gehören Marktnachfrage, Wachstumspotenzial, Wettbewerbsumfeld, Preisstabilität, Kundensegmente sowie kulturelle Passung. Operative Kriterien betreffen Verfügbarkeit von Produktionskapazität, Lieferfähigkeit, Logistik und Verpackung sowie Qualitätsanforderungen. Finanzielle Kriterien umfassen Kosten der Ausfuhr, Währungsrisiken, Zahlungsmethoden, Kreditrisiken und erwartete Rentabilität. Rechtliche und regulatorische Kriterien betreffen Ein- und Ausfuhrbestimmungen, Zertifizierungen, Produktkonformität, Kennzeichnungs- und Ursprungsregeln sowie ggf. Lizenz- oder Endverbleibspflichten.

Unternehmen nutzen in der Praxis oft Scoring-Modelle oder Entscheidungsmatrizen, um die Kriterien zu gewichten, eine Go/No-Go-Entscheidung zu treffen und die Prüfung regelmäßig zu aktualisieren. Auf staatlicher Ebene können Exportkriterien zusätzlich Exportkontrollen, Embargos, Dual-Use-Regelungen und End-User-Kontrollen umfassen. Typische Ausfuhrdokumente sind Handelsrechnung, Packliste, Ursprungsnachweis, Ausfuhrlizenz sowie ggf. Zollanmeldungen und Zertifikate der Konformität.