Ethikgrundlagen

Ethikgrundlagen bezeichnet die Grundlagen der Moral, den Sinn moralischer Urteile und die Frage, wie moralische Aussagen zu begründen sind. Der Begriff fasst drei miteinander verbundene Bereiche zusammen: normative Ethik, Metaethik und angewandte Ethik. Die normative Ethik fragt, welche Handlungen gut oder falsch, welche Prinzipien verbindlich und welche Pflichten gerechtfertigt sind. Zentrale Ansätze sind Deontologie, Utilitarismus/Konsequentialismus und Tugendethik; weitere Positionen umfassen Vertragstheorien und Prinzipien wie Autonomie, Nichtschädigung und Gerechtigkeit.

Die Metaethik untersucht den Status moralischer Aussagen, Bedeutung moralischer Begriffe und die Frage, ob Moral objektiv sei oder nicht. Sie behandelt Realismus versus Anti-Realismus, Relativismus und Emotivismus.

Die angewandte Ethik wendet ethische Theorien auf konkrete Lebensbereiche an, etwa Medizin- und Bioethik, Umweltethik, Wirtschaftsethik oder digitale Ethik. Historisch reicht die Tradition von der Antike über die Aufklärung bis in die Gegenwart. Bedeutende Figuren sind unter anderem Aristoteles, Kant und Mill; in der Gegenwart prägen moralpsychologische Erkenntnisse und interkulturelle Perspektiven Debatten. Ethikgrundlagen wird in Bildungskontexten genutzt, um Begriffe, Argumentationsweisen und Reflexionsverfahren zu vermitteln und professionelle Richtlinien sowie ethische Entscheidungsprozesse zu unterstützen.