Erziehungsrechte

Erziehungsrechte bezeichnet die Rechte von Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten, das Kind in seiner Erziehung und Bildung zu begleiten und zu gestalten. Dazu gehören Entscheidungen über Schule, religiöse und moralische Prägung, den Tagesablauf sowie die allgemeine Entwicklung des Kindes. Diese Rechte stehen in einem Verhältnis zu den damit verbundenen Pflichten der Eltern: Die Erziehungspflichten (Erziehungspflichten) sichern das Wohl des Kindes und verpflichten die Eltern, dessen Entwicklung zu fördern und zu schützen.

In der deutschen Rechtsordnung bildet die elterliche Sorge das zentrale Rechtsinstrument, das die Erziehungsrechte umfasst. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt die elterliche Sorge (Sorgerecht) im Wesentlichen in den Abschnitten zu Personensorge und Vermögenssorge sowie deren Ausgestaltung bei gemeinsamer oder alleinerziehender Obhut. Das Erziehungsrecht wird dabei durch das Rechtsprinzip des Kindeswohls begrenzt; bei Gefährdung des Kindeswohls kann die Staatsgewalt einschreiten. International verankert ist das Erziehungsrecht durch die UN-Kinderrechtskonvention, die das Recht auf Bildung und auf eine Erziehung durch die Eltern schützt und zugleich das Wohl des Kindes betont. Europäischen Rechtsrahmen ergänzt auch der Schutz des Familienlebens gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention (Art. 8).

Der praktischen Umsetzung liegt ein Spannungsverhältnis zwischen elterlicher Autonomie und dem Schutz der Rechte des Kindes zugrunde. Je nach Alter und Reife des Kindes können dessen Stellung und Stimme stärker berücksichtigt werden. Bei Konflikten etwa über Bildung, Erziehung oder Aufenthalt entscheiden Gerichte im Sinne des Kindeswohls. In allen Fällen betonen Rechtsrahmen und Praxis die primäre Orientierung am Wohl des Kindes.