Ertragsrate

Ertragsrate bezeichnet in der Betriebswirtschaft, der Landwirtschaft und verwandten Gebieten das Verhältnis des erzielten Ertrags zum eingesetzten Mitteln, Aufwand oder Kapital über einen bestimmten Zeitraum. Die Kennzahl gibt an, wie effizient oder rentabel eine Tätigkeit ist, ohne eine detaillierte Kosten- oder Risikobetrachtung zu ersetzen. Je nach Kontext kann der Ertrag Brutto- oder Netzertrag sein und der Einsatz Kapital, Kosten oder Fläche betreffen.

Im Finanzbereich entspricht die Ertragsrate häufig der Rendite auf das investierte Kapital. Sie wird üblicherweise als Prozentsatz angegeben und kann einfache Ertragsraten (Ertrag ÷ Kapitaleinsatz) oder zeitbezogene Größen wie die jährliche Ertragsrate umfassen. Beispiel: Ein Projekt benötigt 50.000 Euro Kapital und erzielt in einem Jahr 7.500 Euro Ertrag. Die Ertragsrate beträgt 7.500 ÷ 50.000 = 0,15 bzw. 15%.

In der Landwirtschaft wird die Ertragsrate oft als Ertrag pro Fläche gemessen, zum Beispiel Kilogramm oder Tonnen pro Hektar, bezogen auf Preis- oder Kostenkennzahlen. Beispiel: Ein Feld liefert 1.200 Euro Ertrag pro Hektar, während die Kosten 800 Euro pro Hektar betragen. Die Ertragsrate beträgt 1.200 ÷ 800 = 1,5 bzw. 150%.

Stärken der Ertragsrate sind Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen Projekten oder Perioden. Nachteile bestehen darin, dass Zeitwert des Geldes, Risikoprofil und laufende Kosten nicht automatisch berücksichtigt sind. Für eine umfassendere Beurteilung werden häufig weitere Kennzahlen wie Rendite, Kapitalrendite oder interner Zinsfuß herangezogen.