Ertragsausfall

Ertragsausfall bezeichnet den Verlust entgangener Einnahmen eines Unternehmens infolge einer Unterbrechung der Geschäftstätigkeit oder wesentlicher Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit. Der Begriff wird sowohl in der Betriebswirtschaftslehre als auch im Versicherungswesen verwendet. Im Allgemeinen umfasst er die Differenz zwischen dem erwarteten Umsatz bzw. Gewinn unter normalen Rahmenbedingungen und dem tatsächlich realisierten Betrag während der Störung. Häufig wird zwischen direktem Ertragsausfall (Umsatzrückgang durch Schäden an Betriebsmitteln oder Ausfall wichtiger Aufträge) und indirektem Ertragsausfall (Folgewirkungen wie Lieferverzögerungen oder Zahlungsausfälle) unterschieden.

Ursachen reichen von Sachschäden durch Feuer, Naturereignisse oder Unfälle über Rechtsverordnungen, Betriebssperren und Lieferkettenprobleme bis hin zu Marktveränderungen oder Wettbewerbsdruck. Im Versicherungswesen ist der Ertragsausfall oft Teil einer Betriebsunterbrechungsversicherung (BU). Die Deckung hängt vom Vertrag ab und orientiert sich häufig am zu erwartenden Nettoeinkommen (Gewinn) plus fixe Kosten oder an einer individuell vereinbarten Bemessungsgrundlage. Zur Berechnung werden historische Umsatz- oder Gewinnwerte herangezogen und auf die Dauer der Unterbrechung bezogen.

Unternehmen begegnen dem Risiko durch Risikomanagement-Ansätze wie Business-Continuity-Planung, Redundanzen, Notfallpläne und entsprechende Versicherungen. Ertragsausfall ist damit ein zentrales Thema im Finanz- und Risikomanagement.