Erosionsrillen

Erosionsrillen bezeichnet in der Bodenkunde kleinste bis mittlere, schmale Abflusskanäle, die durch Erosionsprozesse von Oberflächenwasser in der Bodenoberfläche oder in der oberen Bodenschicht entstehen. Der Begriff wird vor allem für landwirtschaftlich genutzte oder ungeschützte Böden verwendet, kann aber auch in natürlichem Gelände auftreten. Die Merkmale variieren je nach Bodenbeschaffenheit, Hangneigung und Vegetationsdeckung.

Sie entstehen dort, wo Oberflächenabfluss bei Regenereignissen konzentriert wird und in kleineren Mikrokanälen versickert oder weitergeleitet wird. Erst durch wiederholte Wasserführung vertiefen und verbreitern sich diese Kanäle. Raindrop-Erosion lockert den Boden, danach formt der laufende, konzentrierte Abfluss die Rillen. Unter trockenen, lockeren Böden oder in Böden mit geringer Bindung können auch Wind- oder Staubablagerungen zur Entstehung beitragen. Erosionsrillen sind meist temporär oder persistieren je nach Klimabedingungen und Bewirtschaftung.

In der Regel weisen Erosionsrillen eine geringe Tiefe und Breite auf, können aber je nach Intensität der Erosion in Depth und Länge variieren. Typisch sind Meter bis mehrere zehn Meter lange, schmale Spuren, deren Querschnitt oft V-förmig ist, besonders wenn der Abfluss konzentriert fließt. Mit zunehmender Erosion können sie sich zu größeren Rinnen oder Gullies entwickeln und damit erhebliche Bodenverluste verursachen.

Ihre Bedeutung liegt vor allem in der Einschätzung von Bodenerosion und Bodenschutzbedarf. In der Praxis dienen sie als Indikatoren für Erosionsrisiken in landwirtschaftlichen Flächen. Maßnahmen zur Reduktion umfassen Bodenbedeckung durch Begrünung oder Mulchen, Kontur- und Streifenbewirtschaftung, Terrassierung sowie reduzierte Bodenbearbeitung, um die Oberflächenabflussmenge und -geschwindigkeit zu verringern.

See also: Rille, Erosion, Bodenerosion.