Erhaltungsziel

Erhaltungsziel bezeichnet in der Natur- und Biodiversitätsplanung den angestrebten, langfristigen Zustand eines Naturguts – etwa einer Art, eines Lebensraumtyps oder eines bestimmten Landschaftselements –, der notwendig ist, um dessen ökologische Funktionsfähigkeit, Vielfalt und Widerstandsfähigkeit dauerhaft zu sichern.

Es dient als zentrale Orientierung für Planungen, Schutzmaßnahmen und Umweltprüfungen. Formulierungen von Erhaltungszielen legen fest, welcher Zustand in Bezug auf Ausbreitung oder Populationsgröße, Qualität des Lebensraums, Strukturmerkmale oder ökosystemische Funktionen erreicht werden soll; oft werden Zeiträume, Indikatoren und Toleranzen genannt.

Erhaltungsziele werden in Managementplänen für Schutzgebiete, Natura-2000-Gebiete oder vergleichbare Schutzrahmen verankert. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Schutzzweck des Gebiets und dem aktuellen Erhaltungszustand; der gegenwärtige Zustand wird regelmäßig mit dem Erhaltungsziel verglichen, um Handlungsbedarf abzuleiten.

Die Festlegung erfolgt auf der Basis ökologischer Bewertungen, Feldstudien und fachlicher Expertise; Beteiligung von Akteuren und Öffentlichkeit ist üblich. Bei Abweichungen oder fortlaufendem Qualitätsverfall können Maßnahmen wie Wiederherstellung, Habitatverbesserung oder Schutzauflagen angepasst werden.

Beispiele: Ein Feuchtgebiet könnte als Erhaltungsziel festlegen, hydrologische Grundbedingungen, Vernetzung der Lebensräume und eine bestimmte Mindestfläche zu erhalten; eine Vogelart könnte eine stabile oder wachsende Population in einem definierten Verbreitungsgebiet anstreben.

Erhaltungsziel unterscheidet sich vom Erhaltungszustand, der den gegenwärtigen Zustand beschreibt, und dient der Planung von Schutz- und Restaurationsmaßnahmen zum langfristigen Erhalt der Biodiversität.