Erhaltungsprozesse

Erhaltungsprozesse bezeichnet in der Fachsprache die Gesamtheit der Maßnahmen, Methoden und natürlichen Mechanismen, die darauf abzielen, den Zustand, die Funktion oder die Lebensdauer eines Objekts, Systems oder einer Ökosystemkomponente gegen schleichende Verschlechterung zu bewahren. Sie unterscheiden sich je nach Kontext, verfolgen aber das gemeinsame Ziel der langfristigen Bewahrung wesentlicher Eigenschaften.

In der Kulturgüterpflege, insbesondere in Museen, umfasst Erhaltungsprozesse vorsorgliche Maßnahmen wie Umweltsteuerung, Handhabung, Lagerung und Reinigung sowie Eingriffe zur Stabilisierung, Restaurierung oder Konservierung. Wesentliche Elemente sind Risikobewertung, Dokumentation der Veränderungen und Evaluation der Wirksamkeit.

Im Umwelt- und Naturschutz beziehen sich Erhaltungsprozesse auf Maßnahmen und natürliche Prozesse, die den Erhalt oder die Wiederherstellung von Artenvielfalt, Lebensräumen und Ökosystemfunktionen sichern. Dazu gehören Schutzgebietsmanagement, Wiederherstellung von Habitaten, invasive Artkontrolle und Monitoring von Populationen sowie Klimaanpassung.

In der Technik und Materialwissenschaft dienen Erhaltungsprozesse der Verlängerung der Funktionsfähigkeit von Bauteilen und Systemen. Dazu gehören Wartung, Instandhaltung, Beschichtung, Korrosionsverhütung, Zustandsüberwachung und Reparaturen, oft gestützt durch Diagnosetechniken wie Nichtdestruktivtests und Lebensdauerberechnungen.

Daten- und Informations­erhaltung umfasst Langzeitarchivierung, Migration, Formatneutralisierung, Redundanz und regelmäßige Integritätsprüfungen, um langfristigen Zugriff und Nutzbarkeit digitaler Bestände sicherzustellen.