Erfahrungsorientiertes

Erfahrungsorientiertes Vorgehen bezeichnet im Deutschen eine Ausrichtung auf Erfahrungen als zentralen Bezugspunkt von Lern- und Arbeitsprozessen. Der Begriff wird als Bezeichnung für Lern- oder Arbeitsformen verwendet, in denen Handeln, Anwendung und direkte Erlebnisse im Vordergrund stehen.

Im Bildungsbereich beschreibt erfahrungsorientiertes Lernen Formate, die Lernende aktiv einbeziehen, etwa durch projektbasiertes Lernen, Fallstudien, Simulationen, Exkursionen oder Praktika. Typisch ist eine Verbindung aus praktischer Beteiligung und anschließender Reflexion, die zu abstrakten Schlüsse und Transfer in neue Situationen führt. Die didaktische Begründung orientiert sich am erfahrungsbasierten Lernmodell, dem Lernzyklus von konkreter Erfahrung, Beobachtung, Reflexion, Abstraktion, Experimentieren und Anwendung, wie es von Kolb beschrieben wird.

Anwendungsfelder

- Bildung und Ausbildung: Projektarbeiten, Praxisphasen, Lernlabore.

- Personalentwicklung und Unternehmenspraxis: praxisnahe Trainings, Job-Rotation, Mentoring.

- Design, Innovation und Organisation: nutzerzentriertes Design, Prototyping, iterative Entwicklung.

Vorteile und Grenzen

Erfahrungen ermöglichen relevanten Wissenstransfer, Motivation und selbstgesteuertes Lernen. Herausforderungen sind ressourcenintensive Umsetzung, notwendige Moderation, individuelle Unterschiede in Lernwegen sowie das Risiko unzureichender Reflexion.

Siehe auch

Erfahrungslernen, Kolbs Lernzyklus, projektbasiertes Lernen, erfahrungsorientierte Führung.