Epoxidbeschichtungen

Epoxidbeschichtungen sind Schutzbeschichtungen auf Basis von Epoxidharzen, die durch einen Härter chemisch ausgehärtet werden. Typischerweise handelt es sich um Zweikomponenten-Systeme, bei denen das Epoxidharz mit einem Härter wie einem Amin oder einem Säureanhydrid reagiert und eine duroplastische Netzstruktur bildet. Es existieren auch einteilige, feuchtehärtende oder UV-gehärtete Systeme, doch der Großteil der Anwendungen erfolgt mit zweikomponentigen Epoxysystemen, oft ergänzt durch Deckschichten.

Eigenschaften: Epoxidbeschichtungen haften gut auf Stahl, Beton und vielen Kunststoffen und bieten hohe Festigkeit, gute chemische Beständigkeit, Abriebfestigkeit und geringe Permeation. Sie sind gute elektrische Isolatoren. Outdoor-Anwendungen benötigen in der Regel UV-stabile Deckbeschichtungen, da Epoxide allein dazu neigen, zu vergilben. Die Temperaturbeständigkeit variiert je nach Formulierung; üblicherweise sind Einsatztemperaturen im Bereich von etwa -20 °C bis 60–100 °C möglich.

Anwendungsgebiete: Korrosionsschutz von Stahlkonstruktionen, Rohrleitungen, Tanks und Offshore- bzw. Marineschiffen; Betonboden- und Betonoberflächenbeschichtungen in Industrie, Lagerbetrieben und Parkhäusern.

Verarbeitung: Eine umfassende Oberflächenvorbereitung ist entscheidend (mechanische Reinigung, Blastechnik). Die Aushärtung erfolgt je nach System bei Raumtemperatur oder wärmeunterstützt; Dicke der Beschichtung wird in Mikrometern pro Lage angegeben; mehrere Lagen erhöhen den Schutz. Umwelt- und Arbeitsschutzaspekte betreffen VOC-Gehalt, Entsorgung und sichere Verarbeitung.

Standards: In der Schutzbeschichtungstechnik sind ISO 12944 und EN 1504 verbreitet; weitere Normen betreffen Prüfung und Anwendung. Epoxidbeschichtungen bieten eine robuste Barriere gegen Wasser und Korrosion, erfordern jedoch sorgfältige Verarbeitung und Wartung, um langfristige Leistungsfähigkeit zu sichern.