Entschäumerung

Entschäumerung bezeichnet Maßnahmen und Mittel zur Verhinderung, Unterdrückung oder Beseitigung von Schaum in Flüssigkeiten. Schaum entsteht durch Luft- oder Gasblasen, die in wässrigen oder nichtwässrigen Medien durch Tenside, Proteine, Feststoffe oder turbulente Strömungen stabilisiert werden. Unkontrollierter Schaum beeinträchtigt Prozesse, Messtechnik und Produkqualität.

Techniken zur Entschäumerung lassen sich grob in mechanische, chemische und physikalische Verfahren gliedern. Mechanische Methoden umfassen Entlüfter, Schaumabschöpfer, Entgasungs- oder Zentrifugalvorrichtungen. Chemische Entschäumer setzen hydrophobe Additive (Entschäumer oder Antischaummittel) ein, die Blasen destabilisieren und zum Platzen bringen. Häufige Wirkstoffe sind Polydimethylsiloxane (Silikone), Mineralöle, spezielle organische Verbindungen oder fein verteilte Pulver wie Silikate. Physikalische Verfahren nutzen Temperatur-, Druck- oder Gaswechsel zur Schaumreduktion.

Anwendungen finden sich in Brauprozessen, Fermentation und Biotechnologie, Abwasserbehandlung, Lebensmittel- und Getränkeherstellung, Farben- und Lackproduktion, Chemie- und Petrochemie sowie in Kühlkreisläufen. Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach Kompatibilität mit dem Produkt, Prozessbedingungen, Rückstandsanforderungen und Kosten.

Umwelt- und Sicherheitsaspekte sind zu berücksichtigen: Rückstände können Produkttoleranzen, biologische Prozesse oder Entsorgung beeinflussen. Daher werden entflammbare, toxische oder schwer abbaubare Entschäumer vermieden bzw. durch geeignete Alternativen ersetzt. In Industrieanlagen sind regelmäßige Kontrolle und Dosierüberwachung üblich, um Wirksamkeit und Nebenwirkungen zu minimieren.