Endbändern

Endbändern, im Singular Endband, sind textile Bänder, die am oberen (Kopf) und unteren (Fuß) Rand des Rückens eines Buches befestigt oder eingefasst sind. Sie dienen der Verstärkung der Rückenpartie und der Stabilisierung der Verbindung zwischen Rücken, Buchblock und Einband. Zudem tragen sie zur ästhetischen Gestaltung bei und können das Erscheinungsbild des Einbands beeinflussen.

Materialien und Bauformen: Endbänder werden üblicherweise aus Seide, Leinen oder Baumwolle gefertigt. In der Praxis unterscheidet man zwischen echten Endbändern (true headbands), die beim Bindungsprozess mit dem Rücken verbunden sind, und falschen Endbändern (false headbands), die lediglich aufgeklebt werden und dekorativ wirken. Oft sind sie zweifarbig oder mehrfarbig gestaltet; in hochwertigen Bindungen dienen sie außerdem der strukturellen Führung der Bindeteile.

Historische Entwicklung: Endbänder gehören zu den ältesten Bestandteilen der Buchbindekunst. Bereits in antiken Manuskripten sowie in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Buchherstellung fanden sie Anwendung. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts wurden sie in der Massenproduktion vieler Bücher oft reduziert oder nur noch dekorativ verwendet. In der Bibliotheks- und Restaurationspraxis gewinnen oder erhalten Endbänder heute wieder an Bedeutung, um die Stabilität alter Rücken zu bewahren.

Zusammenfassung: Endbänder verbinden Funktion und Ornamentik: Sie sichern die Bindung, schützen den Rücken und tragen zum ästhetischen Erscheinungsbild bei. In modernen Druck- und Bindetechniken können Endbänder unterschiedlich stark ausgeprägt oder ganz fehlen, je nach Bindungsart.