Elektronenbereiche

Elektronenbereiche ist ein Fachbegriff, der in der deutschsprachigen Physik in verschiedenen Kontexten verwendet wird, um Bereiche zu beschreiben, in denen Elektronen energetisch oder räumlich auftreten. Die konkrete Bedeutung hängt vom Fachgebiet ab.

In der Atom- und Molekülphysik bezieht sich der Begriff oft auf die energetischen Bereiche, in denen Elektronen in einem Atom oder Molekül zu finden sind. Elektronen befinden sich in diskreten Energiespektren, die in Schalen und Unterschalen geordnet sind. Diese Bereiche sind durch Bindungs- bzw. Ionisationsenergien begrenzt; Übergänge zwischen ihnen erzeugen Spektrallinien. Die räumliche Verteilung der Elektronen wird oft als Randzone um den Kern beschrieben, wobei die Grenzen nicht scharf sind.

In der Strahlenphysik und medizinischen Dosimetrie kann vom Elektronenbereich die Eindringtiefe von schnellen Elektronen in Materie gemeint sein. Der Elektronenrange beschreibt, wie weit ein Elektron in Abhängigkeit von Energie und Materialdichte voranschreitet, bis es abgebremst ist. Praktische Größen wie der CSDA-Range oder R90/R50 dienen der Abschätzung der Durchdringung und der Dosisverteilung.

In der Festkörperphysik tauchen Begriffe wie Elektronenbänder auf; hier werden Energiebereiche beschrieben, in denen Elektronen in Kristallen erlaubt oder wahrscheinlich sind. Umgangssprachlich können manche Autoren von Elektronenbereichen in Bändern oder innerhalb von Bändern sprechen, auch wenn die etabliertere Bezeichnung „Elektronenbänder“ ist.

Der Begriff ist kontextspezifisch; eine eindeutige Definition gibt es nicht in allen Fachgebieten. Leser sollten die Fachliteratur des jeweiligen Teilgebiets konsultieren, um Missverständnisse zu vermeiden.