ECLZellen

ECL-Zellen, oder enterochromaffine-like Zellen, sind neuroendokrine Zellen der Magenschleimhaut, vor allem in der oxyntischen Mukosa des Fundus und Korpus. Sie gehören zum diffuse neuroendokrine System (DNES) und speichern Histamin in sekretorischen Granula. Die Histaminfreisetzung erfolgt als Reaktion auf Habitat-Signale und dient der Regulierung der Magensäuresekretion.

Funktionell spielen ECL-Zellen eine zentrale Rolle bei der Regulation der Salzsäureproduktion. Histamin stimuliert Parietalzellen über H2-Rezeptoren zur Sekretion von Salzsäure. Die Ausschüttung wird primär durch Gastrin aus G-Zellen und durch cholinerge (vagale) Impulse angeregt; Somatostatin aus D-Zellen hemmt die Freisetzung. So tragen ECL-Zellen zu einem integrierten Feedback-System bei, das die Magensäureproduktion reguliert.

Histologie und markerbasierte Identifikation: ECL-Zellen exprimieren neuroendokrine Marker wie Chromogranin A und Synaptophysin. Histamin ist das charakteristische Produkt. In der Pathologie werden sie im Zusammenhang mit Hypergastrinemie betrachtet, etwa bei Autoimmuner Gastritis oder beim Langzeitgebrauch von Protonenpumpenhemmern, die zu einer erhöhten Gastrinsekretion führen können.

Klinische Relevanz und Erkrankungen: Eine persistente Hypergastrinemie kann zu ECL-Hyperplasie führen; aus ihr können selten gut differenzierte ECL-Carcinoide (gastric neuroendokrine Tumoren) entstehen. ECL-Tumoren machen einen Teil der gastric neuroendokrinen Tumoren aus und sind typischerweise gut differenziert. Diagnostik erfolgt durch Endoskopie mit Biopsie und immunhistochemische Nachweise (Chromogranin A, Synaptophysin); Bildgebung und SSTR-Diagnostik unterstützen die Stadieneinteilung. Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Hypergastrinemie und dem Tumorstadium.