Dünenvegetation

Dünenvegetation bezeichnet die Pflanzengesellschaften, die auf Küstendünen wachsen. Sie ist stark an extreme Umweltbedingungen angepasst: sandige, lockere Böden, windige Lage, Salzsprühne, wechselnde Feuchtigkeit und geringe Nährstoffe. Die Vegetation stabilisiert die Dünen, indem Pflanzen Wurzeln in den Boden hineinreichen, Sand festhalten und Barrieren gegen Sturmwellen bilden. Sie bietet Lebensraum für spezialisierte Tier- und Insektenarten und trägt zur Küstenschutzfunktion bei.

Die Vegetation der Dünen zeigt eine zonale Gliederung. An der Vorderseite der Dünen (Foredunes) dominiert Pioniervegetation mit Gräsern wie Marramgras (Ammophila arenaria), das Sand durch ausgedehnte Wurzelsysteme festhält. Hinter den Frontzonen schließen sich Graudünen an, in denen niedrigere Gräser, Kräuter und Sträucher vorkommen. In feuchteren Dünenlachen oder Dünenkämmen finden sich Sedge-Gesellschaften (Carex-Arten) sowie feuchte Kräuter. In stabilisierten Bereichen, die sich zu Dünenheide entwickeln, treten Heidekrautgewächse wie Calluna vulgaris und Vaccinium-Arten auf, während gelegentlich Sanddorn (Hippophaë rhamnoides) als Strauchzugang vorkommt.

Typische Anpassungen der Dünenpflanzen umfassen schnelle Regeneration nach Sandabschiebungen, tiefe Pfahlwurzeln oder ausgedehnte Rhizome, dichte Blattstrukturen zur Verringerung des Wasserverlustes und Salzsprühresistenz. Viele Arten nutzen windverbreitete Samen und gewinnen Nährstoffe aus minimalen Bodenbedingungen, wodurch sie die dynamischen Dünenräume besiedeln.

Schutz und Nutzung erfolgen oft durch naturschutzorientierte Managementmaßnahmen. Dünen werden als Lebensraum und Küstenschutz anerkannt, teils unter Naturschutzgebieten wie Natura-2000-Regionen. Erhalt erfolgt durch Beschränkung von Trampelpfaden, Wiederherstellung einheimischer Gräser und Sträucher statt harter Stabilisierung, sowie durch Förderung dynamischer Prozesse, um eine natürliche Zonierung zu bewahren.