DueDiligencePflichten

DueDiligencePflichten bezeichnet in der deutschen Fachsprache die Pflichten, bei geschäftlichen Entscheidungen und Transaktionen eine sorgfältige Prüfung durchzuführen. Dazu gehört die systematische Sammlung und Bewertung relevanter Informationen, um Risiken, Rechtsfolgen und wirtschaftliche Auswirkungen zu erkennen und informierte Entscheidungen zu ermöglichen. Die Pflichten umfassen sowohl präventive Compliance- als auch transaktionale Aspekte und finden sich in verschiedenen Kontexten wieder.

Anwendungsbereiche umfassen M&A-Vorgänge, in denen die Prüfung von Finanzen, Verträgen, Rechtsstreitigkeiten, Verbindlichkeiten, IP-Rechten und Steuern im Vordergrund steht. Im Bereich der Corporate Governance gehören Sorgfaltspflichten der Geschäftsführung (Sorgfalt und Treuepflicht) dazu, ebenso wie Due Diligence in Beschaffung, Lieferketten, Third-Party-Due-Diligence, Compliance- und Risiko-Management (Anti-Korruption, Geldwäsche, Sanktionen) sowie Umwelt-, Sozial- und Governance-Anforderungen (ESG). Auch IT- und Datenschutzaspekte können Gegenstand einer Due-Diligence-Prüfung sein.

Umsetzung und Prozess sind typischerweise durch eine klare Definition des Umfangs, die Beschaffung relevanter Informationen (Datenraum), fachkundige Prüfung, Risikoabwägung, Erstellung eines Berichts und Ableitung sowie Nachverfolgung von Maßnahmen gekennzeichnet. Vertraulichkeits- und Dokumentationspflichten sind integraler Bestandteil, ebenso wie die Einbindung geeigneter Fachbereiche.

Rechtsfolgen bei Versäumnissen oder fahrlässiger Nichtdurchführung können Haftung, Schadensersatz, Anfechtung von Verträgen oder regulatorische Sanktionen nach sich ziehen. Die konkrete Ausgestaltung der Pflichten variiert je nach Rechtsordnung, Branche und Rolle der beteiligten Akteure. Der Begriff ist im deutschsprachigen Raum gebräuchlich; international spricht man oft von due diligence im Transaktions- oder Compliance-Kontext.