Druckgeräte

Druckgeräte bezeichnen in der Technik Bauteile oder Baugruppen, die Fluide unter Druck über dem Umgebungsdruck enthalten oder übertragen. Dazu gehören Druckbehälter, Rohrleitungen, Wärmetauscher, Dampferzeuger, Speicher und weitere Anlagenkomponenten, die in der chemischen Industrie, Energieerzeugung, Verfahrenstechnik, Gebäudetechnik und dem Maschinenbau eingesetzt werden. Typische Funktionen sind das Aufnehmen, Speichern, Leiten, Erwärmen oder Steuern von Gasen oder Flüssigkeiten bei erhöhtem Druck.

Auf EU-Ebene gelten Sicherheitsanforderungen für Druckgeräte im Druckgeräte-Direktive 2014/68/EU (PED). Sie regelt Design, Herstellung, Prüfung, Inbetriebnahme und Vermarktung, unterscheidet Klassen nach Gefährdung (Kategorie I–IV) und bestimmt das Konformitätsbewertungsverfahren sowie die CE-Kennzeichnung. Je nach Kategorie sind zusätzliche Begutachtungen durch benannte Stellen erforderlich. Angewandte Normen wie EN 13445 (unbefeuerte Druckbehälter) und EN 13480 (metallische Rohrleitungen) geben technische Regeln für Entwurf, Herstellung, Prüfung und Betrieb vor. In vielen Fällen ergänzen nationale Vorschriften den PED, insbesondere für Betrieb, Instandhaltung und regelmäßige Prüfungen durch Betreiber oder Behörden.

Typische Beispiele für Druckgeräte sind Druckbehälter, Rohrleitungssysteme in Industrieanlagen, Dampfkessel, Wärmetauscher, Druck- und Absperrvorrichtungen sowie Speichereinheiten, die Absicherung gegen Überdruck erfordern. Die Sicherheit der Systeme hängt von sorgfältiger Auslegung, qualifizierter Fertigung, Materialauswahl, qualifizierter Schweiß- und Prüfverfahren sowie konsequenter Wartung und regelmäßiger Inspektionen ab. Hersteller, Betreiber und Prüfstellen tragen gemeinsam Verantwortung für die Einhaltung von Normen und gesetzlicher Vorgaben.