Dokumentationskontext

Dokumentationskontext bezeichnet den Rahmen, in dem Dokumentation entsteht, genutzt wird und gepflegt wird. Er umfasst die Zielgruppe und deren Aufgabenstellungen, den Zweck der Dokumentation, die Nutzungsszenarien sowie die organisatorischen, technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen Inhalte erstellt werden. Der Kontext beeinflusst, welche Inhalte, welcher Detaillierungsgrad, Tonfall und Struktur sinnvoll sind, und wie Metadaten, Terminologie und Wiederverwendbarkeit gestaltet werden sollten.

Zu den typischen Elementen gehören die Zielgruppe, der reale Anwendungsfall, die Einsatzumgebung (Hardware, Software, Betriebssysteme), Compliance- und Sicherheitsanforderungen, Sprachen und Lokalisierungsbedürfnisse, Formate, Aktualisierungsrhythmus sowie Verantwortlichkeiten und Freigabeprozesse. Der Kontext steht oft in Verbindung mit dem Produktlebenszyklus und der Informationsarchitektur und bestimmt, wie Inhalte modularisiert und verlinkt werden.

Die Berücksichtigung des Kontextes erfolgt bereits in der Planungsphase durch Nutzeranalysen, Use Cases, Personas und Anforderungsabgleich mit Produktzielen. Eine klare Dokumentationsstrategie hilft, Scope, Granularität, Terminologie und Suchbarkeit festzulegen und erleichtert Wartung sowie Übersetzung.

Anwendungsbeispiele zeigen sich in Softwaredokumentation, Bedienungs- und Installationsanleitungen, API-Spezifikationen oder Schulungsmaterialien, bei denen der Kontext den Informationsbedarf der Zielgruppe und die Interaktionswege bestimmt.

Eine gute Praxis ist es, den Dokumentationskontext als lebendigen Bestandteil des Informationsmodells zu behandeln, ihn in Reviews zu prüfen und kontinuierlich an Änderungen im Produkt oder in der Organisation anzupassen.