Home

Dipolstärke

Dipolstärke, in der Physik und Chemie oft als Dipolmoment bezeichnet, ist ein Maß für die Trennung von Elektronenladungen in einem Molekül oder einem mehrteiligen System. Es handelt sich um einen Vektor p, der sich aus der Summe der Positionsvektoren der Ladungen ergibt: p = ∑ q_i r_i. Für ein neutrales System ist der Dipolmoment unabhängig von der gewählten Ursprungsrichtung. Die Einheiten sind meist Debye (D); 1 Debye entspricht etwa 3.33564 × 10^-30 C·m.

Es gibt zwei zentrale Konzepte: das permanente Dipolmoment eines Moleküls im Grundzustand und das Übergangs-Dipolmoment, das

Messung und Berechnung: Das permanente Dipolmoment einzelner Moleküle lässt sich durch Mikrowellen- oder Gasphasen-Dielectrismusmessungen bestimmen; Übergangsdipolmomente

Beispiele: Wasser hat ein permanentes Dipolmoment von etwa 1,85 D, HCl etwa 1,08 D, CO etwa 0,11

bei
elektronischen,
vibrationalen
oder
rotationalen
Übergängen
beschreibend
ist.
Das
permanente
Dipolmoment
μ
wird
als
μ
=
⟨ψ|
μ̂
|ψ⟩
definiert,
wobei
μ̂
der
Dipolmoment-Operator
ist.
Das
Übergangs-Dipolmoment
μ_ij
=
⟨i|
μ̂
|j⟩
beschreibt
die
Stärke
einer
Transition
zwischen
Zuständen
i
und
j
und
bestimmt
wesentlich
die
Intensität
von
Spektrallinien.
werden
aus
IR-
oder
UV/Vis-Spektren
abgeleitet
oder
mit
quantenchemischen
Berechnungen
geschätzt.
IR-Aktivität
erfordert
eine
Änderung
des
Dipolmoments
während
der
Schwingung
(Δμ
≠
0);
Raman-Spektroskopie
beruht
auf
Polarizierbarkeitsänderungen
statt
ausschließlich
auf
Dipolmomenten.
D.
Dipolstärke
beeinflusst
Eigenschaften
wie
die
Molekülpolarität,
das
die
Orientierung
in
Feldern
erleichtert,
und
wirkt
sich
auf
die
Makroskopik
aus,
z.
B.
auf
die
Dielektrizität
und
Polarisation
eines
Materials.