Datumsarten

Datumsarten bezeichnet in der Geodäsie und Geoinformation verschiedene Bezugssysteme, die zur Positionsbestimmung verwendet werden. Ein Datum umfasst typischerweise eine mathematische Referenzfläche (z. B. Ellipsoid) und einen Ursprung sowie eine Orientierung. Horizontaldatums bestimmen die Lage auf der Erdoberfläche, vertikale Datumsarten regeln Höhenwerte, und temporale Datumsarten berücksichtigen räumliche Verschiebungen durch tektonische Bewegungen oder epochbasierte Änderungen im Referenzsystem.

Horizontaldatumsarten lassen sich in globale, regionale und lokale Systeme unterscheiden. Globale Systeme wie WGS84 oder ITRF dienen satellitenbasierten Messungen weltweit, während regionale Datums wie ETRS89 in Europa oder NAD83 in Nordamerika die Kontinente genauer abbilden. Lokale oder nationale Systeme werden für ein bestimmtes Gebiet optimiert und können historische Bezüge wie DHDN (Deutschland) oder ED50 (Europa) ersetzen oder ergänzen.

Vertikale Datumsarten definieren Höhenbezüge. Orthometrische Höhen beziehen sich auf die Geoidoberfläche, während ellipsoidal Höhen auf dem Referenzellipsoid beruhen. Nationale Vertikalreferenzen umfassen NHN in Deutschland, NAVD88 in Nordamerika oder OD Newlyn im Vereinigten Königreich; oft werden Geoid-Modelle zur Umrechnung eingesetzt.

Temporale Datumsarten verwenden Epoche(n) und berücksichtigen zeitliche Drift von Referenzrahmen. Bekanntes Beispiel ist das epochbasierte WGS84 mit der Epoche 2000.0; Internationale Terrestrische Referenzrahmen (ITRF) werden regelmäßig aktualisiert und haben Zeitpunkte, an denen Koordinatenwerte rückwärts oder vorwärts transformiert werden.

Transformationen zwischen Datumsarten ermöglichen die Nutzung geodätischer Daten in verschiedenen Systemen. Typische Methoden sind Helmert- oder Bursa-Wolf-Transformationen; der Prozess wird durch Parameter wie Achsendrehung, Maßstab und Verschiebung beschrieben. Die Nutzung erfolgt meist über konforme Software, die EPSG-Codes für Koordinatenreferenzsysteme verwendet.