Datenschutzverstöße

Datenschutzverstöße bezeichnet Verstöße gegen die Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten. In der Europäischen Union gilt primär die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), ergänzt durch nationale Datenschutzgesetze. Verstöße können beim Erheben, Verarbeiten, Speichern, Übermitteln oder Löschen von Daten sowie bei unzulässiger Profilbildung oder fehlender Rechtsgrundlage auftreten.

Zu den häufigsten Ursachen gehören menschliche Fehler (z. B. versehentliches Freigeben von Datensätzen), technische Mängel (z. B. ungesicherte Systeme, Fehlkonfigurationen), Cyberangriffe sowie Verzögerungen bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Betroffene Daten umfassen personenbezogene Informationen wie Kontakte, Adressen, Finanzdaten oder Gesundheitsdaten.

Nach Art. 33 DSGVO muss eine Datenschutzverletzung der zuständigen Aufsichtsbehörde in der Regel binnen 72 Stunden gemeldet werden, sofern ein Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen besteht. Wenn das Risiko hoch ist, müssen auch die betroffenen Personen informiert werden (Art. 34 DSGVO). Verantwortliche und Auftragsverarbeiter müssen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen nachweisen, um den Schaden zu begrenzen.

Die Folgen reichen von behördlichen Untersuchungen und Auflagen bis hin zu erheblichen Bußgeldern. Bußgelder können gemäß Art. 83 DSGVO bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Zusätzlich können zivilrechtliche Ansprüche auf Schadenersatz entstehen.

Prävention umfasst Risikobewertungen, Datenschutz-Folgenabschätzungen (DPIA) bei Hochrisikobereichen, Datenschutzbeauftragte (DPO) in bestimmten Organisationen, umfangreiche Verzeichnisse Verarbeitungstätigkeiten, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und klare Melde- und Reaktionsprozesse für Sicherheitsvorfälle. Schulungen der Mitarbeiter unterstützen eine frühzeitige Erkennung und Meldung von Verstößen.

Datenschutzverstöße schädigen Betroffene und Organisationen gleichermaßen und können das Vertrauen in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen erheblich beeinträchtigen. Sie betonen die Bedeutung von wirksamen Sicherheitsmaßnahmen, Transparenz und Rechtskonformität im Umgang mit personenbezogenen Daten.