DRSStrukturen

DRSStrukturen beziehen sich im Kontext der Diskursrepräsentationstheorie (DRT) auf semantische Darstellungen, die verwendet werden, um die Bedeutung von Sätzen und längeren Diskursen abzubilden. Eine DRS erfasst ein minimales Modell des Diskurses, indem sie Wesen und deren Eigenschaften sowie Relationen zwischen ihnen als getrennte, logische Bestandteile darstellt.

Formal besteht eine DRS aus einem Paar (U, C), wobei U eine endliche Menge von Diskursbezugsformen (Referenten) ist und C eine Menge von Bedingungen enthält. Jede Bedingung kann eine atomare Prädikatsanwendung auf Referenten, eine Relation zwischen Referenten oder den Inhalt einer untergeordneten DRS sein. DRSs lassen sich durch Konjunktion zu größeren Strukturen verbinden; Negation und andere Operatoren führen zu verschachtelten DRSs, um Geltungsbereich und Komplementarität abzubilden. Existenzquantifikation wird durch das Hinzufügen eines neuen Referenten zu U und dessen Projektion in C modelliert, wodurch Diskursbezüge im Verlauf des Diskurses eingeführt werden können.

DRSStrukturen liefern eine flexible Beschreibung linguistischer Phänomene wie Anaphernauflösung, definite Beschreibungen und Vorannahmen. Sie unterstützen zudem die graduelle Bedeutungsauflösung über Sätze hinweg, wodurch sie sich gut zur semantischen Modellierung auf Diskursniveau eignen.

In der Computerlinguistik werden DRSs kompositionsbasiert aus Parse-Bäumen konstruiert und können in Erster-Ordnung- oder höherdimensionale Logik übersetzt werden, um Schlussfolgerungen zu ermöglichen. Erweiterungen wie augmentierte DRS (aDRS) und Verbindungen zu dynamischen Ansätzen erweitern das Framework auf Kontextwechsel und komplexere Diskursdynamik. Verwandte Ansätze umfassen die ursprüngliche Dynamic Semantics und Kamp & Reyles formale Behandlung der DRT.