Bügelmessschrauben

Bügelmessschrauben sind Messwerkzeuge zur präzisen Bestimmung äußerer Abmessungen von Werkstücken. Sie gehören zur Familie der Mikrometer und zeichnen sich durch einen U-förmigen oder bügelartigen Rahmen aus, der das feststehende Gegenmaß und die Messspindel umfasst.

Aufbau und Funktionsweise: Der Bügelrahmen trägt gegenüber der Spindel ein feststehendes Gegenmaß (Anvil). Die Spindel bewegt sich durch Drehen der fein verzinkten Mikrometerschraube, wodurch der Abstand zwischen Spindel und Anvil veränderlich wird. Am Schaft befindet sich die Hauptskala in Ganzmillimetern, auf der Trommelskala (Trommel) wird der Feinananschnitt abgelesen. Viele Modelle verfügen über einen Ratschenmechanismus, der eine konstante Anlegekraft sicherstellt, sowie eine Sperrfunktion zum Festhalten des Messwerts.

Ablesen: Das Werkstück wird zwischen Anvil und Spindel gelegt, die Spindel bis zum sicheren Kontakt vorsichtig heranbewegt. Der Messwert ergibt sich aus der Kombination von Hauptskala und Trommelskala; bei älteren Geräten oft als Hauptskala plus Nonius gelesen, bei moderneren Modellen auch digital.

Messbereich und Genauigkeit: Typische Bügelmessschrauben decken Bereiche von ca. 0–25 mm oder 25–50 mm ab. Die Ablesbarkeit liegt üblicherweise bei 0,01 mm, hochwertige Instrumente erreichen 0,001 mm. Eine kalibrierte Nullstellung und regelmäßige Justage sind wichtig, um die Genauigkeit zu gewährleisten.

Anwendung und Pflege: Einsatzgebiete sind Maschinenbau, Feinmechanik und Qualitätskontrolle zur Bestimmung von Außenmaßen, Durchmessern und Dicken. Reinigung nach dem Gebrauch, Schutz vor Korrosion, regelmäßige Kalibrierung und Beachtung der Temperaturbedingungen verbessern die Messgenauigkeit.