Bosnien

Bosnien, offiziell Bosnien und Herzegowina (BiH), ist ein Staat in Südosteuropa, der sich auf dem westlichen Balkan befindet. Er grenzt im Norden, Westen und Osten an Kroatien, im Osten an Serbien und im Südosten an Montenegro; an der Adriaküste verfügt das Land über einen kurzen Küstenstreifen um Neum. Die Hauptstadt ist Sarajevo.

Der Staat ist eine parlamentarische Demokratie mit einem dreiköpfigen Präsidentschaftsrat, der die Staatsführung vertritt, und einem Zweikammernparlament. Die Daytoner Vereinbarung von 1995 beendete den Bosnienkrieg und ordnete die politische Struktur des Landes neu: Es besteht aus zwei autonomen Entitäten, der Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH) und Republika Srpska (RS), sowie dem Brčko-Distrikt, dem eine besondere Rechtsstellung zukommt. Die Gesetzgebung erfolgt auf Staatsebene und Entitätsebene, mit einem komplexen System aus Kompetenzen und Vetorechten.

Historisch gehörte das Gebiet zu verschiedenen Reichen, darunter dem Osmanischen Reich und dem Habsburgerreich. BiH erklärte 1992 seine Unabhängigkeit, gefolgt von einem Krieg, der 1995 durch den Dayton-Vertrag beendet wurde. Die Bevölkerung zählt rund 3,5 Millionen Menschen, die größten Ethnien sind Bosniaken, Serben und Kroaten. Offizielle Sprachen sind Bosnisch, Kroatisch und Serbisch; in lateinischer und kyrillischer Schrift verwendet. Die Währung ist die Konvertible Mark (BAM).

Wirtschaftlich befindet sich BiH im Transformationsprozess; der Staat strebt EU-Integration an. Der Tourismussektor ist geprägt von historischen Städten, Naturparks und kulturellem Erbe. Bedeutende Stätten sind Sarajevo, Mostar (Stari Most) und der Sutjeska-Nationalpark; die Altstadt von Mostar wird als UNESCO-Welterbe geführt.