Bodenwasseruntersuchungen

Bodenwasseruntersuchungen bezeichnet Untersuchungen zur Beschaffenheit, Menge und Qualität des Bodenwassers in Böden. Ziel ist es, den Wasserhaushalt zu erfassen, die Verfügbarkeit von Wasser für Pflanzen zu bewerten und den Einfluss auf Nährstofftransport, Bodendauerbelastung und Umweltprozesse zu verstehen. Typische Fragestellungen betreffen Feuchteprofile, Infiltration, Speicherung und die Qualität der Bodenlösung.

In der Praxis kommen Feld- und Laborverfahren zum Einsatz. Zur Bestimmung der Bodenfeuchte werden gravimetrische Messungen (Wägeschnitt vor und nach Trocknung), feuchte Sensoren (Kapazitäts- oder TDR-Systeme) sowie neutronenbasierte Verfahren verwendet. Das Bodenwasserpotenzial wird mit Tensiometern, Psychrometern oder anderen Messmethoden erfasst, um die Verfügbarkeit des Wassers für Pflanzen abzuschätzen. Zur Probengewinnung der Bodenlösung dienen Saug-Lysimeter und Rhizonsammler, die Pore-Wasser aus dem Wurzelbereich extrahieren.

Laboranalytisch werden typischerweise pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit (Leitfähigkeit) und die Zusammensetzung der Bodenlösung untersucht. Dazu gehören Hauptkationen (Ca2+, Mg2+, K+, Na+) und Anionen (HCO3^-, Cl^-, NO3^-, SO4^2-, PO4^3-), Nährstoffindikatoren (NO3^-, NH4^+), organische Substanz und gegebenenfalls Spurenmetalle. Auch die Konzentration gelöster organischer Substanzen wird häufig analysiert.

Bedeutung und Anwendungen erstrecken sich über Landwirtschaft, Bewässerungsplanung, Bodenschutz, Hydrologie und Umweltüberwachung. Die Ergebnisse dienen der Wasserbilanz, der Beurteilung von Versickerung und Grundwasserschutz sowie der Bewertung von Transportprozessen für Nährstoffe und Kontaminanten. Qualitätsstandards und fachgerechte Probenahme sichern Vergleichbarkeit und Aussagekraft der Messdaten.