Bodenaggregate

Bodenaggregate sind Bindungen aus Bodenpartikeln, die zu Klumpen oder Strukturen zusammengefügt werden und sich in Größe, Form und Stabilität unterscheiden. Sie entstehen durch die Kombination aus organischen Bindemitteln, Tonmineralien, Gelbildnern und biologischer Aktivität und bilden die grundlegende Bodenstruktur. In der Praxis unterscheidet man Mikroaggregate (<0,25 mm) und Makroaggregate (0,25–2 mm). Typische Formen sind granular, blockig, plattig oder prismatisch.

Die Bildung von Bodenaggregaten erfolgt durch eine Reihe von Prozessen. Biologische Aktivität, einschließlich Wurzelwachstum, Mikroorganismen und Regenwürmern, fördert die Aggregation durch Exsudate, Hyphen und Bioturbation. Chemische Verkittung entsteht durch Tonmineralien sowie Eisen- und Aluminiumoxide, organische Substanz und Feuchtigkeitswechsel. Klima, Bodentyp und Landbewirtschaftung beeinflussen die Aggregatsbildung stark, ebenso der Gehalt an organischer Substanz.

Bodenaggregate erfüllen zentrale Funktionen für Bodenqualität und Produktivität. Sie bestimmen Porenraum, Wasserinfiltration, Luftgehalt und Wasserspeicherkapazität. Gut gebundene Aggregate erhöhen die Stabilität gegenüber Erosion und tragen zur Nährstoffretention und Kohlenstoffspeicherung bei. Eine stabile Aggregatstruktur verbessert die Wurzelentwicklung und die Bodenbiologie.

Die Messung der Aggregatstabilität erfolgt häufig durch Nasssiebung oder Trocken-/Nassstabilitätstests. Kennzahlen wie Mean Weight Diameter (MWD) oder Geometric Mean Diameter (GMD) geben Hinweise auf die Tragfähigkeit der Bodenstruktur. Managementmaßnahmen wie Mulchen, Fruchtfolgen, reduzierte Bodenbearbeitung und Vermeidung von Verdichtungen fördern die Bildung und Erhaltung von Bodenaggregaten.