Blutgehalt

Blutgehalt ist ein allgemeiner Begriff, der den Anteil des Blutes in einer Probe, Gewebe oder einem Organ beschreibt. In der menschlichen Medizin wird der Blutgehalt oft durch zwei eng verwandte Größen beschrieben: den Hämatokrit, der den prozentualen Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtvolumen des Blutes angibt, und die Hämoglobinkonzentration, die die Sauerstoffbindungskapazität des Blutes widerspiegelt. Zusammen geben sie Aufschluss über die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes.

Messung und Interpretation: Hämatokrit wird üblicherweise als Prozentsatz angegeben, Hämoglobin in Gramm pro Deziliter; extreme Werte deuten auf Anämie (niedrig) oder Polyzythämie (hoch). Der Blutgehalt in Geweben wird durch Perfusionszustand, Entzündungen oder Blutverlust beeinflusst.

Anwendungen: In der klinischen Praxis dient der Blutgehalt zur Beurteilung des Kreislaufs, der Anämie, Dehydratation und Risikoeinstufung vor Operationen. In der Fleisch- und Lebensmittelwissenschaft bezieht sich der Begriff auch auf den Restblutgehalt in Gewebe nach dem Schlachten, der Qualität, Haltbarkeit und sensorischen Eigenschaften beeinflusst.

Faktoren: Alter, Höhe, Rauchgewohnheiten, Erkrankungen wie Sichelzellenanämie; Dehydration kann Hämatokrit erhöhen; bei Gewebeuntersuchungen beeinflussen Durchblutung, Verletzungen und Entzündungen den lokalen Blutgehalt.

Siehe auch: Hämatologie, Hämoglobin, Hämatokrit, Blutvolumen.