Blendenwahl

Blendenwahl bezeichnet in der Fotografie die bewusste Auswahl des Blendenwerts (Blende, f-Zahl) am Objektiv oder Kameragerät, um die Lichtmenge zu steuern, die auf den Sensor trifft, und zugleich die Tiefenschärfe zu beeinflussen. Der Blendenwert wird als f-Zahl ausgedrückt, z. B. f/2.8 oder f/8. Eine größere Blendenöffnung bedeutet mehr Licht und eine geringere Tiefenschärfe, während eine kleinere Blendenöffnung weniger Licht durchlässt und die Tiefenschärfe erhöht. Die Blendenwahl wirkt in Wechselwirkung mit Verschlusszeit und ISO auf die Belichtung.

In modernen Kameras erfolgt die Blendenwahl oft manuell oder über entsprechende Automatikmodi. Im Blendenprioritätsmodus (Av oder A) wählt der Fotograf die Blende, und die Kamera bestimmt die passende Verschlusszeit, um eine korrekte Belichtung zu erreichen. Im Manuellen Modus werden Blende, Verschlusszeit und ISO unabhängig voneinander festgelegt. Die Blendenwahl hängt auch von Objektiv und Sensorgröße ab, da manche Objektive bei bestimmten Blendenbereichen charakteristische Abbildungsqualitäten zeigen.

Auswirkungen und praktische Überlegungen: Eine große Blende (kleine Blendenzahl) erzeugt geringe Tiefenschärfe und stärkere Hintergrundunschärfe (Bokeh), eignet sich aber weniger für Landschaften. Eine kleine Blende (große Blendenzahl) erhöht die Tiefenschärfe, erfordert oft längere Belichtungszeiten oder höhere Empfindlichkeiten. Bei sehr kleinen Blenden kann Diffraction die Schärfe mindern. Zusätzlich beeinflusst die Blende indirekt die Artefakte, Vignettierung und die Lichtdurchlässigkeit des Objektivs.